Der Albrecht-Dürer-Verein wäre zum Zenit aufgestiegen, “wenn nicht ein engherziges Festhalten an spießbürgerlichen Statuten, Habsucht und Neid der freien künstlerischen Entwicklung stets entgegen gewirkt hätten. Wohl hatte man eingesehen, daß jene Statuten zwar theilweise für einen Lokalverein, keineswegs aber für einen projektierten Central-Kunstverein passend wären. Was man aber, um dem Uebel abzuhelfen, that, trug nicht zum Gedeihen des Ganzen bei, im Gegenteil die vielversprechende Blüthe wurde dadurch zerstört; man schuf neue Statuten welche zum Theil noch unpraktischer, ja sogar gefährlich wurden, und viele Verwirrungen und Verdrießlichkeiten hervorriefen. Man konnte nun die den Mitgliedern gemachten Versprechungen nicht erfüllen, schützte bei Ehrenausgaben Mangel an Geld vor, das für einen so großen Verein nicht hinreichend vorhanden sey u.s.f., ohne zu bedenken, daß die Einnahme stets mit der wachsenden Mitgliederzahl im Verhältnis stehe, und das bei Gelegenheiten, wo es sich um die Ehre und das Ansehen des Vereins handelt, knickern und sparen verwechselt nur Nachtheil bringen kann.”
Statuten und Bürokratie im Jahre 1851
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