Kriegstüchtigkeit, was bedeutet das überhaupt?

Will ich erobern oder mich verteidigen, will ich mich rächen oder Resourcen für meine Gruppe garantieren? Ja, der vermeintlich Stärkere kann sich nicht erpressen lassen! Er wird bis zum umfallen kämpfen (zumindest seine Untertanen). Ja diese werden für seine Werte sterben, ihr Fürst, ihr Regierender, Vertreter ist ja der Stärkere und von daher der “Rechte” Inhaber.

Die Destruktivität eines Krieges nimmt er in Kauf, ist Beiwerk einer schnörkellosen Realität.

Dies waren zumindest die Slogans der Neocons der Vereinigten Staaten der 80er Jahre wie Charles Krauthammer, Paul Wolfowitz und Dick Cheney, Verfechter eines wirklichen Imperiums amerikanischer Tradition. Ein Zitat, welches Karl Rove zugeschrieben wird, ist im Kontext bezogen auf einen Text eines Journalisten, der sich auf die Prinzipien der Aufklärung und des Empirismus bezog: “So funktioniert die Welt nicht mehr wirklich. Wir sind jetzt ein Imperium, und wenn wir handeln, schaffen wir unsere eigene Realität. Und während Sie diese Realität studieren – mit Bedacht, wie Sie wollen – werden Sie wieder handeln und andere neue Realitäten schaffen, die Sie ebenfalls studieren können, und so werden sich die Dinge klären. Wir sind die Akteure der Geschichte … und ihr, ihr alle, werdet nur noch studieren, was wir tun.”

Die europäische Geschichte lehrt uns aber etwas anderes: der “Westfälische Friede” war eine vernunftbegabte Conclusio eines 30 jährigem blutigen Desasters, nämlich den “Anderen”, den “Feind” zu respektieren und jede andere Form zivilisatorischer, gesellschaftlicher Version, Entwicklung neben sich neutral (ohne Überstülpung der eigenen Werte) gewähren zu lassen. Und dies nicht unbedingt in Form von Akzeptanz, sondern in Form von dualistischem Grundsatz: Der “Andere” hat ein Anrecht auf “seine Welt”, und man kann ihm nur diplomatisch, auf keinem Fall mit einem Messer begegnen.


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