Der Außenminister von Indien, Dr. Subrahmanyam Jaishankar, erklärt auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2025 den Europäern das Problem ihrer Weltsicht. Der indische Außenminister verurteilt auf seine eigene subtile Art und Weise das propagandistische Verhalten westlicher Politiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
“Kann ich hier zwei kurze Kommentare abgeben? Erstens, ich würde die Gleichsetzung von “Liberalismus auf eine Art internationale Weise” mit “Demokratie” infrage stellen. Ich denke, verschiedene Gesellschaften haben ihre eigene Kultur, ihre eigenen Werte, ihre eigene Art, Dinge zu tun, und die Idee, dass es EINE universelle Wahrheit, EIN Urteil und EINE NORM, gibt, die gepredigt, propagiert, bewertet und beurteilt werden sollte, ist meiner Meinung nach eines der großen Probleme, die wir heute in der Politik haben. Und das wird von ThinkTanks gemacht, es wird von Leuten gemacht, die Ratings vornehmen, es wird von Zeitungen gemacht, also denke ich, dass es in vielen Teilen der Welt eine Reaktion auf selbsternannte Wächter gibt, Leute, die nie an einer Wahl teilgenommen haben und nichts mit Demokratie zu tun haben. Die dem Rest der Welt tatsächlich sagen, was richtig ist und was falsch ist in der Demokratie. Und ich denke, es ist für mich unvermeidlich, dass das infrage gestellt wird. Mein zweites Problem ist, dass jedes Land seine Mainstream-Politik hat, es hat seine Aussenseiter. Okay, wenn ich mir zum Beispiel anschaue, wie Europäer, Westler, mit diesen Aussenseitern in diesen Gesellschaften umgehen, wenn ich mir das anschaue, was westliche Botschafter in Indien tun? Wenn meine Botschafter auch nur einen Bruchteil davon täten, wären Sie alle empört. Ich denke also, hier gibt es Doppelmoral.”
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