Zukunftspreis Stralsund: Die Gewinner stehen fest

Die Hochschule und Hansestadt Stralsund haben am 21. November erstmalig gemeinsam den Zukunftspreis verliehen. Bei der Premiere für diesen neuen Wettbewerb unter der Motto „Zukunft Stralsund – digital gemeinsam gestalten“ wurden in den drei Kategorien Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft Preise vergeben, die mit jeweils 1.000 Euro dotiert waren und von der IHK zu Rostock, der Hochschule Stralsund und der Hansestadt Stralsund gestiftet wurden.

Gewinner in der Kategorie Zivilgesellschaft ist die SHV Handball GmbH Stralsund. Im Bereich Wirtschaft gewannen Angela Seibert und William Will mit einem Projekt zur 3D-Fertigung. Die Kategorie Wissenschaft konnte die unseKinder gGmbH mit digitalen Bildungslösungen zur Bewältigung des Fachkräftemangels für sich entscheiden.

„Aus ein paar Gedanken in dieselbe Richtung ist ein ganz neues Format für Stadt und Hochschule geworden“, so Hochschul-Rektor Prof. Dr. Ralph Sonntag anlässlich der Preisverleihung. „Wir wollen gemeinsam eine Ideenschmiede sein für zivilgesellschaftliche Ideen, wirtschaftlich relevante und solche aus dem akademischen Raum. Wir wollen gemeinsam die Zukunft unserer Stadt denken.“ 

Die Laudationen hielten Prof. Dr. Gero Wedemann, Leiter des Institute For Applied Computer Science (IACS) an der Hochschule (Kategorie Wissenschaft), Steffi Behrendt, Amtsleiterin für Kultur, Welterbe und Medien der Hansestadt Stralsund (Kategorie Zivilgesellschaft), sowie Torsten Grundke, Vizepräsident der IHK zu Rostock (Kategorie Wirtschaft). 

In ihrer Laudatio auf den Stralsunder Handballverein SHV hob Steffi Behrendt hervor: „Was mit der Liebe zum Handball begann, hat sich zu einer Bewegung entwickelt, die Stralsund als Stadt des Miteinanders und der gemeinsamen Verantwortung stärkt.“ Zudem zeige der SHV „mit Initiativen wie der Spendenaktion zugunsten des Kinder- und Jugendhospizes oder der Unterstützung geflüchteter ukrainischer Sportler, wie gelebte Solidarität aussehen kann“. Und sie betonte: „Der SHV setzt den Teamgedanken nicht nur im Sport, sondern auch in der Gesellschaft um, indem er einen engen Zusammenhalt zwischen Spielern, der Vereinsführung und der Stadtgesellschaft fördert.“ 

Prof. Dr. Gero Wedemann wiederum stellte in seiner Laudatio fest, dass „unseKinder weit mehr ist als eine Kita oder eine Schule – Es ist ein lebendiger Ort des Miteinanders, ein Raum, der Neugier entfacht, Talente entfaltet und Kinder als Gestalter ihrer Welt begreift“. Er betonte: „Der Kinder- und Jugendcampus hat nicht nur Stralsund bereichert, sondern setzt Maßstäbe für ganz Deutschland. Er zeigt, wie wir Bildung neu denken können: als Brücke zwischen Generationen, als Werkzeug für Chancengleichheit und als Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft.“ Und mit Blick in die Zukunft sagt er: „Durch digitale Kompetenzförderung, KI-gestützte Lernanwendungen und offene Lernformen schafft der Campus einen Lernraum, der nicht nur modern, sondern auch individuell ist – einen Raum, in dem jede und jeder den eigenen Weg gehen darf.“ 

Torsten Grundke hob in seiner Laudatio in der Kategorie Wirtschaft hervor: „Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft sind Frau Seibert und Herr Will ein Gewinn für unsere Region. Sie zeigen, wie wir gemeinsam die Zukunft von Stralsund und darüber hinaus gestalten können. Dieses Projekt erfüllt alle Kriterien der Kategorie „Wirtschaft“ in herausragender Weise: Es hat einen starken Einfluss auf die Region, bietet eine hohe Übertragbarkeit – gerade für kleine Unternehmen – und trägt zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung bei. Das Team hat gezeigt, wie technisches Fachwissen und unternehmerisches Denken zusammenwirken können, um Innovationen zu schaffen, die wirtschaftlich und ressourcenschonend zugleich sind.“

Im Anschluss gab es einen regen Austausch zwischen allen Beteiligten zu Zukunftsthemen und zu den vielfältigen Ideen der Bewerberinnen und Bewerber des Zukunftspreises. Sie präsentierten ihre Projekte auf Bannern und Präsentationswänden im Audimax.

Für Dr. Sonja Gelinek, Senatorin und 2. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, steht bereits jetzt fest: „Schon mit diesem ersten Wettbewerb haben wir gesehen, welches Potenzial wir in unserer Stadt und auch außerhalb haben, um Ideen für Stralsunds Zukunft zu entwickeln. Das bestärkt uns darin, den Zukunftspreis von Hochschule und Hansestadt langfristig zu etablieren.“

Die Gewinner im Porträt


Kategorie Zivilgesellschaft
SHV Handball GmbH Stralsund: Sei Teil des Teams

Seit Januar 2023 hat sich der Stralsunder HV (SHV Handball GmbH Stralsund) unter der neuen Leitung von Steffen und Doreen Fischer stark weiterentwickelt. Im Fokus stehen dabei nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch wirtschaftliches Wachstum. 
Der SHV setzt auf professionelle Strukturen und baut ein starkes Netzwerk mit regionalen Unternehmen auf, um wirtschaftliche Synergien zu schaffen. Durch gezielte Partnerschaften und den „SHV-Business-Club“ werden der gewinnbringende Austausch und die Zusammenarbeit in der Region gefördert. Gleichzeitig zeigt der SHV große soziale Verantwortung durch Spendenaktionen und Projekte zur Jugendförderung, die den Zusammenhalt und die Integration in der Gemeinschaft stärken. 
Ziel ist es, die 1. Männermannschaft bis 2030 in der 2. Handball-Bundesliga zu etablieren und gleichzeitig die wirtschaftliche Stärke der Region sowie das soziale Engagement nachhaltig zu fördern. 


Kategorie Wirtschaft
Projekt zur 3D-Fertigung

Das Projekt zielt darauf ab, die Fertigung von Bauteilen im 3D-Druck-Verfahren Fused Deposition Modeling (FDM) durch Optimierung der Schichthaftung zu verbessern. Im Fokus steht eine Anwendung, die auf Basis gesammelter Daten Bauteile simuliert und Konstruktionen optimiert. Zugproben sollen entwickelt werden, um Einflussfaktoren wie Drucktemperatur oder Abkühlung besser zu verstehen. 
Die Daten fließen in Materialmodelle ein, die zur genaueren Belastungsanalyse (FEM) genutzt werden. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen die Erkenntnisse weiter automatisiert und zur Prozessoptimierung verwendet werden, um präzisere Vorhersagen und kostenoptimierte Fertigung zu ermöglichen. Zielgruppe sind Unternehmen, die FDM-Druck nutzen. 

Kategorie Wissenschaft 
Digitale Bildungslösungen zur Bewältigung des Fachkräftemangels

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel insbesondere im Bildungssektor immer akuter wird, präsentiert der Kinder- und Jugendcampus Stralsund der unseKinder gGmbH eine zukunftsweisende Lösung, die nicht nur den Mangel an qualifizierten Lehrkräften adressiert, Unterrichtsausfall reduziert, sondern auch die Bildungsqualität nachhaltig verbessert. Durch die innovative Kombination von digitalen Bildungsangeboten und dem Einsatz von Fachlehrern aus anderen Bundesländern oder sogar aus dem Ausland, entsteht ein flexibles und effizientes Bildungssystem, das sich an die Bedürfnisse der Schüler und die Verfügbarkeit von Lehrkräften anpasst.


Beitrag veröffentlicht

in

, , ,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert