Gründung einer LCC in den USA

Wer als Deutscher seine Produkte mit US Lager in den USA an private US Amerikaner verkaufen möchte, sollte folgende Punkte beachten:

1. Wahl des Bundesstaates

  • Delaware, Wyoming, Nevada sind beliebt, weil sie unkompliziert und günstig sind und flexible Gesetze für LLCs haben.
  • Wenn du aber Lagerhaltung in einem bestimmten Bundesstaat hast (z. B. weil du ein Fulfillment-Center nutzt wie Amazon FBA oder ein eigenes Lager), musst du die LLC dort registrieren („nexus“). Sonst bist du steuerlich und rechtlich doppelt verpflichtet.

2. Gründungsschritte

  • Registered Agent: Da du keinen Wohnsitz in den USA hast, brauchst du einen „Registered Agent“ mit Adresse im jeweiligen Bundesstaat.
  • Articles of Organization beim Secretary of State einreichen.
  • Operating Agreement aufsetzen (internes Dokument für die Struktur der LLC).
  • EIN (Employer Identification Number) vom IRS beantragen – nötig für Bankkonto und Steuern.

3. Bankkonto & Zahlungsabwicklung

  • Du benötigst ein US-Geschäftskonto. Manche Banken verlangen persönliche Anwesenheit, aber es gibt auch FinTechs (Mercury, Relay, Wise Business), die das Remote eröffnen, wenn du eine LLC und EIN hast.
  • Für Zahlungsabwicklung: Stripe, PayPal oder Shopify Payments sind möglich, wenn du US-Bankkonto + LLC hast.

4. Steuern

  • Bundessteuer (IRS): Eine Single-Member-LLC (also nur du) gilt steuerlich als „disregarded entity“. Gewinne werden dir direkt zugerechnet. Da du in Deutschland steuerlich ansässig bist, musst du deine Gewinne in Deutschland versteuern.
  • Doppelbesteuerung vermeiden: Deutschland und USA haben ein Doppelbesteuerungsabkommen. Gewinne aus der LLC sind in den USA meist nicht steuerpflichtig, solange du kein „permanent establishment“ (feste Betriebsstätte, Büro, Personal) dort hast. Aber Achtung: Wenn du ein Lager in den USA betreibst, kann das als Betriebsstätte gelten → US-Steuerpflicht.
  • Sales Tax: In den USA fällt auf Verkäufe an Endkunden Sales Tax an (vergleichbar mit Umsatzsteuer). Du musst diese für den Bundesstaat erheben, in dem du Nexus hast (z. B. durch Lager). Bei Lagerung über mehrere Fulfillment-Center (Amazon FBA) können mehrere Bundesstaaten betroffen sein.

5. Logistik & Lagerung

  • Du kannst entweder:
    • Eigenes Lager in den USA anmieten, oder
    • Fulfillment-Dienstleister nutzen (z. B. Amazon FBA, ShipBob, Deliverr).
  • Vorteil: schnelle Lieferung innerhalb der USA, einfache Rücksendungen.
  • Nachteil: Jeder Lagerstandort kann steuerliche Pflichten auslösen.

6. Pflichten & Risiken

  • US-Produktehaftung: In den USA ist Produkthaftung ein großes Thema. Du solltest unbedingt eine Produkthaftpflichtversicherung (Product Liability Insurance) haben.
  • Buchhaltung & Compliance: Jährliche Reports im Gründungsstaat, IRS-Erklärungen, Sales-Tax-Meldungen. Am besten mit einem Steuerberater, der US- und deutsches Recht kennt.

👉 Kurz gesagt:

  • Gründung einer LLC ist relativ einfach und günstig.
  • Das komplexe Thema ist Steuern & Sales Tax → hängt stark davon ab, wo das Lager ist.
  • Du brauchst EIN, US-Bankkonto, Registered Agent und solltest die Produkthaftung absichern.

✅ Ablaufplan: US-LLC gründen & starten (aus Deutschland)

1. Vorbereitung in Deutschland

  • Entscheidung treffen: Einzelperson (Single-Member LLC) oder ggf. Partner.
  • Bundesstaat wählen:
    • Delaware / Wyoming / Nevada → einfach, günstig, flexibel.
    • Falls Lager → Gründung im Lager-Bundesstaat, sonst doppelte Registrierung nötig.

⏳ Dauer: 1 Woche (Entscheidung)
💰 Kosten: 0


2. LLC-Gründung in den USA

  • Registered Agent bestellen (z. B. $50–150/Jahr).
  • Articles of Organization einreichen (staatliche Gebühren ca. $90–300, je nach Staat).
  • Operating Agreement erstellen (kann man selbst oder über Service machen).

⏳ Dauer: 1–2 Wochen
💰 Kosten: ca. $150–500 einmalig + $50–150 jährlich


3. Steuernummer & Bank

  • EIN (Employer Identification Number) beim IRS beantragen:
    • Kostenlos, aber Form SS-4 muss korrekt ausgefüllt sein.
    • Kann man selbst per Fax/Mail oder über Dienstleister ($100–300).
  • US-Bankkonto eröffnen:
    • Klassische Bank (z. B. Bank of America) → meist persönliche Anwesenheit nötig.
    • Online-Banken für Ausländer: Mercury, Relay, Wise Business.

⏳ Dauer: 1–4 Wochen
💰 Kosten: 0–300


4. Geschäftsinfrastruktur

  • Adresse & Postweiterleitung (z. B. virtuelle Office-Adresse in den USA $20–50/Monat).
  • Payment Provider: Stripe, PayPal, Shopify Payments.
  • Buchhaltung: Software wie QuickBooks, Xero oder deutscher Steuerberater mit US-Kenntnissen.

⏳ Dauer: 1 Woche
💰 Kosten: $20–50/Monat


5. Lager & Logistik

  • Option 1: Amazon FBA → automatische Lagerung & Versand, aber Sales-Tax in vielen Staaten.
  • Option 2: Fulfillment-Dienstleister (z. B. ShipBob, Deliverr, Rakuten) → Lager an 1–2 Standorten.
  • Option 3: eigenes Lager (aufwendig).

⏳ Dauer: 2–4 Wochen (Vertragsabschluss, Waren hinschicken)
💰 Kosten: Lagergebühr + Versand → stark abhängig von Produktgröße


6. Recht & Versicherung

  • Produkthaftpflichtversicherung: sehr wichtig in den USA, sonst hohes Risiko. (ab $500–2.000/Jahr).
  • Sales Tax Registrierung in den betroffenen Staaten (wegen Lagerung/Nexus).
  • Jährliche Reports für die LLC einreichen (z. B. $50–200, je nach Staat).

⏳ Dauer: laufend
💰 Kosten: $500–2.000/Jahr (Versicherung) + $50–200 (Reports)


7. Steuern

  • Bundessteuer (IRS): Bei einer Single-Member-LLC gilt das Prinzip „pass-through“ → Gewinn geht direkt an dich.
  • Deutschland: Du musst Gewinne in deiner deutschen Einkommensteuer angeben (Doppelbesteuerungsabkommen schützt).
  • Sales Tax: Muss bei Verkäufen an US-Kunden abgeführt werden → automatisierbar über Tools wie TaxJar, Avalara.

📊 Beispiel-Kosten (erstes Jahr)

  • Gründung & Registered Agent: $300–600
  • EIN + Bankkonto: $0–300
  • Virtuelle Adresse: $240–600
  • Versicherung: $500–2.000
  • Buchhaltung/Steuerberater: $500–1.500
    👉 Gesamt: ca. $1.500–3.500 Startkosten

🗂️ Checkliste To-Do

  1. Bundesstaat wählen (Lager beachten).
  2. Registered Agent beauftragen.
  3. LLC gründen (Articles of Organization).
  4. Operating Agreement erstellen.
  5. EIN beantragen.
  6. US-Bankkonto eröffnen.
  7. Virtuelle Geschäftsadresse einrichten.
  8. Fulfillment-Dienstleister auswählen und Waren hinschicken.
  9. Versicherung abschließen.
  10. Sales Tax & jährliche Reports einplanen.

👉 Konkrete Empfehlung für den besten Bundesstaat geben (z. B. Delaware vs. Lagerstaat).


🔑 Grundregel

  • Wenn du ein Lager in einem bestimmten Bundesstaat hast → dort gründen.
    Sonst hast du „nexus“ (steuerliche Verbindung) und musst dich dort trotzdem registrieren → doppelte Kosten.

📍 Szenario A: Du nutzt Amazon FBA

  • Amazon verteilt deine Produkte automatisch über mehrere Bundesstaaten.
  • Ergebnis: Sales-Tax-Pflichten in vielen Staaten.
  • Empfehlung: Gründung in Wyoming oder Delaware.
    • Delaware: international anerkannt, sehr investorenfreundlich, aber Jahresgebühr ca. $300.
    • Wyoming: günstig (ca. $50–60 Jahresgebühr), Anonymität, keine Einkommenssteuer im Staat.

👉 Vorteil: Günstig & einfach. Nachteil: Du musst dich steuerlich eh in mehreren Staaten anmelden (wegen FBA).


📍 Szenario B: Du nutzt einen zentralen Fulfillment-Dienstleister (z. B. ShipBob, Deliverr, eigenes Lager)

  • Dein Lager ist z. B. in Kalifornien, Texas oder New Jersey.
  • Dann: LLC direkt dort gründen → so sparst du dir die „Foreign Qualification“ (Zweitregistrierung).
  • Beispiel:
    • Lager in Kalifornien → Kalifornien-LLC (aber teuer: hohe Gebühren + strenge Reporting-Pflichten).
    • Lager in Texas → Texas-LLC (relativ fair, keine Einkommensteuer auf Staatsebene).

👉 Vorteil: Nur ein Staat, klare Pflichten. Nachteil: Weniger Flexibilität.


📍 Szenario C: Erstmal testen ohne eigenes Lager

  • Du willst mit kleinem Risiko starten (Dropshipping oder kleiner Lagerbestand).
  • Dann: Wyoming am günstigsten.
    • Einfache Gründung, niedrige Jahreskosten, kein „Franchise Tax“ wie in Delaware.
    • Sehr beliebt für Ausländer.

✅ Meine Empfehlung für dich

  • Wenn du Fulfillment über Amazon FBA oder mehrere Lager nutzt → Wyoming.
  • Wenn du nur ein zentrales Lager in einem Staat nutzt → direkt dort gründen (z. B. Texas vor Kalifornien).
  • Wenn du erstmal testen willst ohne großes Risiko → Wyoming als günstigste Lösung.

👉 Vergleichstabelle Delaware vs. Wyoming vs. Texas vs. Kalifornien mit den genauen Kosten und Vor-/Nachteilen.


🔍 Vergleich: Delaware vs. Wyoming vs. Texas vs. Kalifornien

MerkmalWyomingDelawareTexasKalifornien
Gründungskosten / Einmalige Gebühren~ USD 100 für die „Articles of Organization“. businessrocket.com+1~ USD 110 für das Certificate of Formation. LLC University®+2businessrocket.com+2USD 300 Gründungsgebühr (Certificate of Formation) Wise+1USD 70 Gebühr für „Articles of Organization“ bei der Secretary of State. Plus weitere Pflichtmeldungen (z. B. Statement of Information). UpCounsel+1
Annual / laufende Mindestkosten (staatlich)Annual Report Fee: USD 60/Jahr bei LLCs mit weniger Vermögen in WY. businessrocket.com+2LLC University®+2
– Registered Agent-Service (falls extern): ~ USD 50–200/Jahr. businessrocket.com+1
Flat Franchise Tax: USD 300/Jahr (jeder Delaware LLC, unabhängig vom Einkommen) LLC University®+2Division of Revenue – State of Delaware+2
– Registered Agent-Service: ca. USD 50–300/Jahr (je nach Anbieter) venturesmarter.com+2Tailor Brands+2
– Franchise Tax: keine, wenn der Umsatz unter einem Schwellenwert liegt (~ USD 1,23 Mio. in TX) Investopedia+1
– Registered Agent-Service: ~ USD 50-150/Jahr, falls verwendet. Wise+1
Minimum Franchise Tax: USD 800/Jahr für alle LLCs, unabhängig vom Gewinn. bpd.cdn.sos.ca.gov+2learn.businessrocket.com+2
– Zusätzlich je nach Bruttoeinkommen eine zusätzliche Gebühr („LLC fee“) basierend auf dem Bruttoeinkommen, wenn über bestimmten Schwellenwerten. bpd.cdn.sos.ca.gov+1
– „Statement of Information“ alle 2 Jahre: USD 20. learn.businessrocket.com
Steuerliche Belastung / Einkommensteuer auf StaatsebeneKein Staatseinkommensteuersatz auf LLC-Ebene. Wyoming ist steuerlich sehr günstig. LLC University®+1Delaware erhebt keine generelle Einkommensteuer auf LLCs, soweit die Aktivitäten außerhalb DE stattfinden, ist “pass-through” üblich. Aber Franchise Tax muss gezahlt werden. LLC University®+1Texas hat keine persönliche Einkommensteuer. Franchise Tax fällt nur ab bestimmtem Umsatz an. businessrocket.com+1Kalifornien hat hohe Steuern: persönl. Einkommensteuer + Mindeststeuer für LLCs etc. Sehr teures Umfeld. State of California Franchise Tax Board+1
Komplexität & administrative AnforderungenRelativ einfach, wenige laufende Verpflichtungen. Jährlicher Bericht nötig. Wenige Berichtspflichten.Etwas mehr Formalitäten, aber weit verbreitet und viele Services verfügbar. Die Franchise Tax und Agent benötigt Sorgfalt für Deadlines.Mittel. Die Franchise Tax ist zu beachten, wenn Umsatz über Schwelle. Meldungen etc., aber nicht so viele Extra-Kosten wie in Kalifornien.Hoch. Viele Verpflichtungen, Berichte, steuerliche Pflichten, Gebühren auch wenn kein oder wenig Umsatz, hohe Mindestkosten.
Nachteile / BesonderheitenWenn Lager in WY → Nexus, evtl. Sales Tax Pflichten. Wenn viel physisches Inventar in WY, evtl. erhöhte Kosten.
Weniger Prestigeträchtig bei Investoren im Vergleich zu DE oder CA/Delaware bei manchen Branchen.
Die Jahressteuer (Franchise) ist fix und nicht niedrig. Wenn du Umsatz und Aktivitäten in anderen Staaten hast, kann zusätzliche Steuer-/Registrierungsaufwand.Umsatzschwelle wichtig: unter der Schwelle ist günstig, darüber wird’s teurer. Sales Tax Pflichten wenn Lager oder Versandzentren in mehreren Staaten.Sehr hohe Fixkosten (USD 800 Minimum) + Einkommenssteuer + Gebühren auch bei wenig Geschäft. Sehr hoher laufender Aufwand und Risiko, dass viele Pflichtmeldungen übersehen werden.
Für dein Modell mit Lager + US-Privatkunden – Relevanz von Nexus / Sales TaxWenn das Lager in Wyoming: klarer Nexus dort → Sales Tax Registrierung + Abführung. Aber niedrigere Fixkosten.Wenn Lager / Fulfillment in einem anderen Staat als DE/WO Delaware, brauchst du evtl. Registrierung auch als „Foreign LLC“ in dem Lagerstaat.Gute Wahl, wenn Lager in Texas oder nahe Küste, da Infrastruktur gut. Aber Sales Tax beachten!Wenn dein Lager in Kalifornien, dann ist das fast automatisch teuer. Wenn Lager woanders, aber trotzdem Geschäft in CA, musst du trotzdem mit CA Gebühren etc. rechnen.

✅ Empfehlung

Wenn ich dein Szenario mit Lagerhaltung in den USA + Verkauf an private US-Kunden betrachte, dann würde ich folgendes vorschlagen:

  • Wenn du ein Lager in einem Bundesstaat etablierst, dann registriere die LLC gleich in diesem Staat, um zusätzlichen Aufwand und Kosten für „Foreign LLC“ (Registrierung in einem anderen Staat) zu vermeiden.
  • Wenn das Lager noch nicht fix ist oder du über Fulfillment-Dienstleister wie Amazon FBA arbeitest, könnte Wyoming (wegen niedrigen Fixkosten) eine sehr gute Basis sein, solange viele deiner Aktivitäten nicht in Staaten mit hohen gesetzlichen Gebühren stattfinden.
  • Delaware ist oft gewählt wegen seiner popularität, guten Rechtslage und Zahlungsdienstleister, aber die USD 300 Jahressteuer sind nicht unerheblich, besonders zu Beginn, wenn der Umsatz noch klein ist.
  • Kalifornien würde ich vermeiden, falls dein Lager nicht zwingend dort sein muss, wegen der sehr hohen Mindeststeuer + zusätzlichen Gebühren und bürokratischen Anforderungen.
  • Texas ist eine interessante Zwischenlösung, vor allem wenn dein Lager in oder nahe Texas ist. Gute Infrastruktur, keine staatliche Einkommensteuer, moderate bis gute Bedingungen.

Annahmen für die geschätzten Jahreskosten für Wyoming, Delaware, Texas

  • Jahresumsatz: $100.000 (nur zur Einschätzung — keine Steuerberechnung darauf).
  • Lager/Logistik: du lagerst in den USA in einem Fulfillment-/Lagerstandort (nicht mehrere). Lagerkosten (3PL / kleines externes Lager): $500 / Monat → $6.000 / Jahr (als Beispiel).
  • Buchhaltung / Steuerberatung: $150 / Monat → $1.800 / Jahr (US + deutscher Steuerberater / Buchhaltungstools).
  • Sales-Tax-Automatisierung (z. B. TaxJar/Avalara): $50 / Monat → $600 / Jahr (variiert mit Volumen).
  • Registered Agent (extern): $120 / Jahr (übliches Mittel).
  • Virtuelle Geschäftsadresse / Mail Forwarding: $30 / Monat → $360 / Jahr.
  • Produkthaftpflicht / Allgemeine Haftpflicht-Versicherung: ~$800 / Jahr (kleines Produktportfolio).
  • Bankgebühren / sonst. Gebühren: pauschal $100 / Jahr.
  • Sonstige Compliance-Gebühren (z. B. lokale Berichtskosten) pauschal: Wyoming $0, Delaware $0, Texas $50 (je Staat unterschiedlich).

Quellen für zentrale Fakten (staatliche Gebühren, Nexus/FBA, Agent-/Versicherungs-Richtwerte): Wyoming Annual Report / fee, Delaware flat LLC tax $300, Texas franchise/no-tax threshold, Registered Agent typical fees, Insurance ranges, TaxJar as Beispiel-Tool. TaxJar+5sos.wyo.gov+5corp.delaware.gov+5


Ergebnisse — geschätzte Jahressummen (unter obigen Annahmen)

PositionWyoming (USD)Delaware (USD)Texas (USD)
Staatsgebühren / Franchise / Annual Report60.00. sos.wyo.gov300.00 (flat LLC tax). corp.delaware.gov0.00 (unter Franchise-Schwelle); aber Pflichtreport evtl. $0–$50. comptroller.texas.gov
Registered Agent (extern)120.00. BetterLegal120.00. BetterLegal120.00. BetterLegal
Virtuelle Adresse / Mail360.00360.00360.00
Buchhaltung / Steuerberater1,800.001,800.001,800.00
Sales-Tax Tool (z. B. TaxJar)600.00. TaxJar600.00. TaxJar600.00. TaxJar
Produkthaftpflicht/Versicherung800.00. Simply Insurance®800.00. Simply Insurance®800.00. Simply Insurance®
Fulfillment / Lager (3PL)6,000.006,000.006,000.00
Bankgebühren / Sonstiges100.00100.00100.00
Sonstige Compliance (z. B. PIR in TX)0.000.0050.00
GESAMT (geschätzt)9.840 USD / Jahr10.080 USD / Jahr9.830 USD / Jahr

Rechenweg (kurz): Summe aller obigen Positionen für jeden Staat. Ich habe das arithmetisch genau gerechnet — wenn du andere Einzelposten anpasst, rechne ich neu.


Wichtige Erläuterungen & Hinweise (Praxisrelevant)

  1. Wyoming ist in vielen Fällen die günstigste „Basis“-LLC (niedrige jährliche Gebühren). Wenn du aber dein Inventar in einem anderen Staat lagerst, musst du dich trotzdem dort registrieren (Foreign Qualification) und Sales-Tax / lokale Pflichten beachten. sos.wyo.gov
  2. Delaware ist juristisch sehr beliebt (Investoren, Rechtssicherheit), hat aber die $300 Jahres-Franchise-Tax für LLCs. Das macht Delaware für sehr kleine Handelsgeschäfte weniger attraktiv, es sei denn du brauchst die Delaware-Vorzüge. corp.delaware.gov
  3. Texas: keine persönliche Einkommenssteuer und Franchise-Steuer fällt erst bei höherer Umsatzgrenze an — deshalb oft attraktiv, wenn Lager dort ist. Achte auf die aktuellen Schwellenwerte (für 2024/25 z. B. $2,470,000 No-Tax Threshold; Details regelmäßig prüfen). comptroller.texas.gov+1
  4. Amazon FBA & Nexus: Wenn du FBA nutzt, lagert Amazon deine Waren in mehreren Fulfillment Centern – das kann Sales-Tax-Nexus in mehreren Staaten auslösen. Amazon sammelt heutzutage in vielen Fällen Sales-Tax (marketplace-facilitator laws), aber du bist trotzdem verantwortlich für Registrierung/Reporting in den Staaten, in denen du Inventar hast. Tools wie TaxJar oder Avalara helfen beim Identifizieren und Automatisieren. (FBA → mehrere Nexus-Risiken). TaxJar+2Avalara+2

Praktische Empfehlungen

  1. Bestimme genau, wo dein Lager physisch sein wird (Amazon FBA? eigenes 3PL-Lager?). Falls FBA: exportiere den Inventory Event-Report aus Seller Central — das zeigt dir die Staaten mit Lagerbestand (dort entsteht meist Nexus). TaxJar
  2. Wenn Lager in einem Staat: gründe die LLC idealerweise in diesem Staat, um Registrierung als „foreign LLC“ zu vermeiden (spart Kosten/Komplexität).
  3. Versicherung & Produkthaftung: hole konkrete Angebote von US-Versicherern (Insureon, lokale Makler). Ich habe $800/Jahr als konservative Schätzung genommen; bei riskanteren Produkten steigt das stark. insureon.com+1
  4. Automatisierung Sales Tax: setze ein Tool wie TaxJar/Avalara ein; Preise richten sich nach Bestellvolumen. TaxJar ist ein übliches Beispiel. TaxJar+1
  5. US-Bankkonto & EIN: EIN beantragen (IRS), US-Bankkonto über FinTechs (Mercury) prüfen oder lokale Bank mit N.A.-Niederlassung; Bankbedingung ggf. Präsenz.
  6. Steuerberater: Suche einen Steuerberater mit US + deutschem Steuerrecht (grenzüberschreitende Doppelbesteuerungsfragen, Betriebsstättenrisiko bei Lager). Das ist entscheidend, weil Lagerbestand in den USA u.U. ein „permanent establishment“ oder zu US-Steuerpflicht führen kann.

B) Schritt-für-Schritt To-Do-Formular (LLC + Lager)

Hier ein fertiges Checklist-Formular zum Abhaken:

1. Bundesstaat wählen

  • Wyoming / Delaware / Texas / Kalifornien auswählen
  • Lagerstandort beachten → ggf. Gründung im Lagerstaat

2. Registered Agent

  • Anbieter auswählen (z. B. Northwest Registered Agent, IncFile)
  • Vertrag abschließen

3. LLC gründen

  • Articles of Organization ausfüllen & einreichen
  • Operating Agreement erstellen (internes Dokument)

4. Steuer-Identifikationen

  • EIN beim IRS beantragen (SS-4)
  • US-Bankkonto eröffnen (Mercury, Wise Business, lokale Bank)

5. Logistik

  • Lager / Fulfillment-Dienstleister auswählen (Amazon FBA, ShipBob, eigenes Lager)
  • Produkte in Lager schicken

6. Versicherungen

  • Produkthaftpflicht abschließen
  • Allgemeine Haftpflicht prüfen

7. Compliance & Reporting

  • Sales Tax Tool einrichten (TaxJar / Avalara)
  • Jahresbericht für den Bundesstaat vorbereiten
  • Buchhaltung / Steuerberater einbinden

8. Onlineshop / Zahlungsabwicklung

  • Payment Provider (Stripe, PayPal, Shopify) integrieren
  • Shop aufsetzen, Produkte listen

C) Kurz-E-Mail / Checkliste für US-Dienstleister oder Steuerberater

Du könntest z. B. an einen Registered-Agent oder US-Steuerberater schreiben:


Betreff: Anfrage: LLC-Gründung & Lager in den USA

Text:
Hallo [Name],

ich plane als deutscher Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland die Gründung einer US-LLC. Mein Geschäftsmodell: physische Produkte werden in einem US-Lager (z. B. Fulfillment Center / 3PL) gelagert und an private US-Kunden verkauft.

Ich benötige Unterstützung bei:

  • Gründung der LLC im [Bundesstaat, z. B. Wyoming / Texas / Delaware]
  • Beantragung der EIN (Employer Identification Number)
  • Einrichtung eines US-Bankkontos
  • Registrierung für Sales Tax in den relevanten Bundesstaaten
  • Beratung zu US-Steuern, Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-USA und möglichen Betriebsstätten
  • Einrichtung von Registered Agent / Postadresse

Bitte senden Sie mir Informationen zu Ihrem Serviceumfang und den Kosten.

Vielen Dank im Voraus,
[Dein Name]


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